Donnerstag, 29. Mai 2008

Erlangen 2008

So, jetzt habe ich mich endlich von 4 Tagen Live-Berichterstattung vom fantastischen Comic Salon in Erlangen erholt. Naja, zumindest fast. Ich habe Fahr Sindram, Olivia Vieweg, Carolin und Romina Walch sowie David Füleki und noch viele andere deutsche Mangazeichner getroffen. Außerdem natürlich deutsche und internationale Comiczeichner, Verleger, Presse und was sich sonst noch so in der Szene herumtreibt. Ein paar Highlights:
  • David Füleki gewann verdient das Comic Duell, den Nachfolgewettbewerb zum Goldenen Spacken.
  • Ich durfte für Fahr Sindram ein Foto gegen Kinderpornografie mit Lucky Luke-Zeichner Achdé machen.
  • Am Abend meines Geburtstags spielten Pornophonique auf der Zwerchfell Party! Video
  • Die Ausstellung von Seiten aus Ballroom Blitz und dem Subway to Sally Storybook war beeindruckend.

Es gab einige interessante Einsichten. So habe ich aus gut unterrichteter Quelle erfahren, dass Detta Zimmermann an etwas neuem gedrucktem arbeitet. Mehr traue ich mich erst mal nicht zu verraten. Von Anne Berling war zu hören, dass ernsthaft versucht wurde, Judith Parks Veröffentlichungsgeschwindigkeit mit Hilfe von Assistenten zu erhöhen! Das ist wohl erst einmal gescheitert, aber die Idee ist nicht vom Tisch... Hoffnungsvoller stimmt da die Ankündigung, dass Daisuki-Zeichner in Zukunft mit Textern zusammenarbeiten werden. Interessant ist die unterschiedliche Haltung der Verlage zu deutschen Zeichnern: Carlsen hat mit den Chibis inzwischen ein Werkzeug entwickelt, mit dem sich testen lässt, ob sich ein Zeichner für die professionelle Zusammenarbeit (Einhaltung von Terminen!) eignet. Jo Kaps von Tokyopop fühlt sich persönlich verantwortlich für seine Künstler und fordert auch von anderen Verlagen eine starke Betreuung der teils noch sehr jungen Zeichner. Es sollte im Interesse der Verlage liegen, dass niemand für eine Mangaveröffentlichung eine solide berufliche Karriere abbricht. Während Jo Kaps abschätzt, dass deutsche Zeichner die gleichen Startchancen wie Japaner haben, hat EMA die Germanga-Aktivitäten deutlich eingeschränkt, eines der Opfer der Ausdünnung des Programms um die einzelnen Titel wieder stärker zu machen.

Eingekauft habe ich natürlich auch. Und zwar das hier:

Shokuhn 3

Immerhin hat Harald Kuhn für seine liebevoll gestaltete Serie eine lobende Erwähnung bei der ICOM Preisverleihung erhalten.

Shinkan Special Comic Campus 2007/08

Beim Comic Campus gibt es mit Tim Keil dieses Mal tatsächlich einen männlichen Sieger!

Handykuss und Liebesrätsel

Mit einer niedlichen Zeichnung von Inga Steinmetz.

Ballroom Blitz

Mehr dazu später. Natürlich auch mit Originalzeichnungen der Walch Schwestern.

Unheimlich Manhwa 1

Sehr edel gedruckt und gestaltet für so ein kleines Heft. Signiert von David Füleki. (Fahr Sindram hat dafür in mein neues Conhon gezeichnet.)

Comicgate Magazin 1, 2 & 3

In Ausgabe 3 findet sich ein Beitrag von David Füleki, und Andreas Völlinger hat mir erfolgreich auch die anderen beiden aufgeschwatzt.

Lost and Found etc.

Endlich habe ich nachgeholt, was schon lange überfällig war: Ich habe alle Germanga von The Wild Side und Fireangels gekauft. Zombiesmile, Autorin von Lost and Found hat ihren Band natürlich signiert.

Ximag 1

Ximag ist ein neues Fantasy-Magazin, das aus Comics und Geschichten besteht. Naheliegend, dass sich darin auch Germanga finden.

Natürlich habe ich auch abseits des Themas dieses Blogs tonnenweise Comics eingekauft. Schließlich gab es einige fantastische in englisch erschienene Manga. Pjönjang von Guy Delisle brauchte ich auch noch. Wenn ich ihn auf der Messe herumlaufen sah, habe ich mich immer unwillkürlich gefragt, ob demnächst Erlangen folgt. Dass Isabel Kreitz, Reinhard Kleist, Line Hoven und Tobi Dahmen ausgezeichnet wurden, war Grund genug, ihre Werke endlich mal nachzuholen. Insgesamt habe ich für ungefähr 40 Comics über 200 €uro ausgegeben...

Sonntag, 18. Mai 2008

Manga Talente 2008


Beim Manga Talente Wettbewerb 2008 war das vorgegebene Thema Fantasy, wobei sich die Autoren erstaunlich oft vor einem klassischen Fantasy Setting gedrückt haben. Hier ein Überblick über die Gewinnerbeiträge der beiden Story-Kategorien:


Geschichte zum Thema Fantasy, 8 Seiten, bis 14 Jahre

Platz 5: Amulett von Thi Trieu Minh Ho

Der Zeichenstil sieht aus wie Arina Tanemura. Die acht Seiten waren offensichtlich knapp für die Geschichte eines Mädchens, das seine Sandkastenliebe nur durch Zufall und mit Hilfe eines Amuletts wiedertrifft, denn das Paneling ist ziemlich gedrängt. Nicht besonders originell, dafür professionell bis auf das unsaubere Lettering.

Platz 4: Rising Tears von Fenja Ickert

In diese träumerisch erzählten Geschichte entdeckt die Protagonistin den Wert ihres Lebens in einer Fantasiewelt. Ebenso träumerisch sind auch die fantastischen Zeichnungen.

Platz 3: Beast von Karin Morassi

Kite haut aus dem Waisenhaus ab, in dem er mit seinem Bruder lebt und verläuft sich im Wald, wo er auf ein Drachenbaby trifft. Beast ist im Grunde nur eine Art Einleitung, es gibt keinen echten Schluss. Gezeichnet ist die Geschichte mit viel freien Flächen, aber auch einigen netten Hintergründen.

Platz 2: Green Leaf von Julia Krebs

Der Fantasy Zeichenstil von Julia Krebs ist einfach fantastisch. Mit Schraffuren statt Rastern und vielen Details setzt sie ihre Figuren in Szene. Die sprunghafte Geschichte kann da nicht mithalten, selbst wenn man berücksichtigt, dass beim Abdruck offensichtlich zwei Seiten vertauscht wurden.

Platz 1: Laternen von Jana Henck

Das Mädchen Seyra trifft einen Laternenwächter, ein kleines Wesen, das alte Laternen anzündet, wenn ein Mensch vorbeikommt. Eine einfache Geschichte, ebensoeinfach gezeichnet, aber flüssig gepanelt.


Geschichte zum Thema Fantasy, 16 Seiten, ab 15 Jahre


Platz 5: Reality is just another illusion von Hanna Wenzel

Der filigrane Zeichenstil wirkt manchmal etwas kantig, aber die Charaktere sind wunderschön, und die Emotionen differenziert. Die poetische Geschichte handelt von einem Mädchen, das aus einem Spiegel kommt, um einem Jungen dazu zu bringen, das Leben mögen zu lernen.

Platz 4: Home von Desirée Kunstmann und Kerstin Jena

Der Protagonist, ein Elf, hat ein Problem: Eine Menschenfrau hat ihn berührt, und deshalb darf er nicht mehr in sein Dorf zurück. Er zieht kurzerhand bei der Frau ein, die ihn angefasst hat. Eine nette und witzige Geschichte, einfach aber niedlich gezeichnet.

Platz 3: One little wish von Sandra Schättler

In diesem Shonen Manga befreit Chris einen Geist aus seiner Wunderlampe, was drei eher exotische Wünsche zur Folge hat... Die Geschichte ist witzig erzählt und schick gezeichnet, Hintergründe und Details stimmen einfach, wobei Paneling und Proportionen noch etwas Verbesserungspotenzial beinhalten.

Platz 2: Das Auge der Macht von Michaela Quedzuweit

Michaela Quedzuweit hat schon beim Wettbewerb 2007 die Coverillustration beigesteuert und außerdem Geschichten im Manga Mixx #2 und aktuell in der ersten Ausgabe von GreenT veröffentlicht. Entsprechend professionell ist ihre Geschichte gezeichnet und erzählt. Die Geschichte des jungen Shirato, der in einer bedrohlichen Begegnung mit einem Dämon plötzlich versteckte Fähigkeiten in sich entdeckt, ist zwar nicht originell, aber gut ausgeführt, und die detaillierten Figuren lenken meist erfolgreich vom häufigen Fehlen der Hintergründe ab. Michaela Quedzuweit hat außerdem den Daisuki Sonderpreis, die Veröffentlichung einer Geschichte in der Daisuki, gewonnen.

Platz 1: Believe! A Fantasy Story von Freya Hutter

Freya Hutter zeichnet ohne Raster, dafür mit einem ausgereiften und eigenen Stil. Nicht nur die Zeichnungen stimmen, auch die Geschichte, die von zwei Geschwistern handelt, die ihre kranke Mutter mit einem Elixier retten wollen, aber von der Kirche, die das Elixier besitzt, daran gehindert werden, nutzt die 16 Seiten gut für eine wenig originelle aber unterhaltsame Geschichte.


Ich habe zum ersten Mal den Eindruck, dass die Qualität der Beiträge im Vergleich zu den Vorjahren etwas gesunken ist. Die Veröffentlichung ist dieses mal etwas unglücklich. Die Beiträge gibt es das erste Mal als Daisuki Special. Das ist insofern erfreulich, dass das Format dadurch etwas größer ist, und da jeder Daisuki-Abonnent eine Ausgabe erhalten hat, ist wohl auch die Reichweite größer als bisher. Leider gibt es den Band allerdings nicht mehr über den regulären Comichandel, sondern eben nur im Daisuki Abo oder direkt auf der Leipziger Buchmesse nach der Preisverleihung. Außerdem sind keine Farbseiten mehr enthalten, was besonders für die Gewinner in den Einzelbild-Kategorien sehr schade ist.

Germanhwa


Zu Erlangen erscheint bei der Edition 52 der ersten Band der neuen Horror-Serie UNHEIMLICH Manhwa. Fahr Sindram und David Füleki steuern je eine Kurzgeschichten bei, außerdem TEER und Andreas Völlinger, und von Marco Felici gibt es eine Galerie. Die von Alexander Fechner zusammengestellte Anthologie ist der erste UNHEIMLICH Horrorband im asiatischen Stil. Weitere sind schon fest in Planung, in den Folgebänden finden sich Werke von Brem, Axel Mende, Till Felix, Olaf Mosch, Lars Kopp und dem legendären Wittek. Die Künstler werden am Stand der Edition 52 zum Signieren zu finden sein. Ich bin gespannt!

Anmerkung: Die Zuordnung der Zeichner zu den Bänden wurde korrigiert.

Montag, 12. Mai 2008

MangaMagie 7 gestartet


Am 5. Mai hat die Buchhandlung Ludwig den inzwischen siebten MangaMagie Wettbewerb gestartet. Es ist ein Manga in japanischer Leserichtung mit bis zu acht Seiten anzufertigen. Dabei gibt es zwei Altersgruppen, von 12 bis 17 und von 18 bis 26 Jahren. Einsendeschluss ist der 31. August, die genauen Regeln sind hier nachzulesen. Zu gewinnen gibt es Geld und Manga-Pakete. Das Logo stammt übrigens von Robert Labs, der gerade an einem neuen Manga für Tokyopop arbeitet.

Aktuell läuft außerdem noch der Doujinshi-Wettbewerb der Connichi, Einsendeschluss ist hier allerdings schon der 30. Juni! Zeichnen kann man ein Märchen-Einzelbild, eine fünfseitige Filmparodie oder eine freie Geschichte von 8 bis 16 Seiten. Auch hier gibt es Geld- und Sachpreise abzustauben, außerdem winkt eine Veröffentlichung im Manga Mixx.

Tinet Elmgren

Zeichnet Tinet Elmgren überhaupt Manga? Als ich die Hefte am lokalen Comic-Stammtisch herumgereicht habe, kam diese Frage auf. Die Autorin selbst nennt ihre Comics einfach Comics, und wenn diese auch zweifellos von Manga beeinflusst sind, so sprechen das relativ klassische Paneling und die dicken Nasen gegen diese Einordnung. Nächste Frage, sind das überhaupt deutsche Comics? Tinet Elmgren spricht viele Sprachen und hat viele Umzüge hinter sich, scheint zur Zeit aber gerade in Deutschland zu leben, wo wohl zummindest einige Kapitel von Eva entstanden sind. Ist das alles überhaupt wichtig? Eigentlich nicht. Jedenfalls habe ich die Hefte auf dem Doujinshi-Markt auf der Leipziger Buchmesse erstanden. Es spricht also nichts dagegen, sie hier zu besprechen.

Die Kompassrose

Ein Seefahrer lässt sich ein Kompassrose-Tattoo stechen, das für Orientierung in seinem Leben sorgen soll. Und siehe da, die Sache zeigt sofort Wirkung: Er lernt eine schöne Schwertschluckerin kennen. Die Geschichte ist auf schickem grauen Recyclingpapier gedruckt und mit liebevollen Details in Szene gesetzt. Für 8 Seiten ist es eine nette Kurzgeschichte.


Eva

Der Band enthält vier Geschichten aus dem Leben der Prostituierten Eva. Dabei geht es weniger um Sex als vielmehr um blutige Action. Die Geschichten sind spannend, bieten aber auch einen Einblick in das Bordellleben und porträtieren interessante Charaktere. Der Umfang ist mit 80 Seiten beeindruckend, und eigentlich zu viel für klammergeheftete Kopien. Trotzdem bleibt man mit dem Wunsch nach noch mehr Erzählungen aus Evas Leben zurück.


Eva: Flashback! Briefträger Blues

Diese 24 seitige Erzählung erfüllt diesen Wunsch. Das Prequel erzählt, wie Eva einst den Briefträger Ting Yay kennenlernte. Hoffentlich folgen noch mehr Fortsetzungen wie diese, denn Powerfrau Eva ist eine starke Heldin in einer rauhen Umgebung, und sowas gibt es leider viel zu selten.


Tinet Elmgren ist eine hervorragende Erzählerin, der originellere Geschichten als Fantasy und High-School-Liebe einfallen. Es bleibt zu wünschen, dass ein Verlag dies erkennt und ihre Comics als fest gebundene Bände in die Läden bringt. Auf ihrer Website kann man einige der Geschichten probelesen, und, wenn man des Englischen oder anderer Sprachen mächtig ist, noch mehr interessante Geschichten entdecken.

Hier gibt es die drei auf deutsch erschienenen Hefte zu bestellen.

Mittwoch, 7. Mai 2008

Johnny Bunko


Johnny Bunko ist kein Germanga, sondern ein Amerimanga. Der Band ist noch nicht mal auf deutsch erschienen. Trotzdem muss ich einfach etwas darüber schreiben. Ihr werdet gleich lesen, warum.

Johnny Bunko ist ein armer Angestellter in einer typischen Bürozelle der alle Hoffnung, Karriere zu machen, oder eine Arbeit zu finden, die ihm Spaß macht, aufgegeben hat. Doch eines Tages erscheint ihm, als er die Essstäbchen auseinanderbricht, um seine Nudelsuppe zu essen, die ultimative Karriereberaterin. Diana, eine energische Mischung aus guter Fee und Magical Girl, hat sechs einfache Regeln für Johnny, von denen sie jedes Mal, wenn er ein Paar Essstäbchen von seinem Vorrat zerbricht, eine erläutert, und Johnny damit unmittelbar hilft, seine Arbeitsbedingungen zu verbessern und aufzusteigen. Doch nicht nur in der jeweiligen Storysituation sind die sechs Karriereratschläge hilfreich, sie dürften auch dem Leser helfen, in Leben und Arbeit voranzukommen. Dafür verantwortlich ist Bestsellerautor Daniel H. Pink, der schon diverse Bücher zum Thema Arbeit geschrieben hat.

Gezeichnet wurde die lehrreiche Geschichte von Rob Ten Pas, einem Gewinner von Tokyopops Rising Stars of Manga Wettbewerb. Im Gegensatz zu vielen anderen amerikanischen Zeichnern, die sich für Mangazeichner halten, hat er die Stärken des Mangastils erkannt und zeichnet die Geschichte wunderbar dynamisch mit viel Action und Humor. Leider sind auch in diesem Band, wie bei amerikanischen Comics üblich, zufällig fettgedruckte Wörter eingestreut, was mir persönlich fürchterlich auf die Nerven geht.

Autor und Zeichner haben es geschafft, die eigentlich trockene Materie in ein fantastisch unterhaltsames Gewand zu kleiden, und dabei so passende Beispielsituationen ersonnen, dass einem die sechs einfachen Ratschläge tatsächlich im Gedächtnis bleiben. Besser kann man Wissen nicht vermitteln, dieser Manga ist einfach gelungen. Hoffentlich findet sich ein Verlag, der dieses verrückte Beispiel dafür, was man aus Comics alles machen kann, auch auf deutsch veröffentlicht.

Johnny Bunko bei Amazon

Dienstag, 6. Mai 2008

Stupid Story


Die ersten drei Kapitel von Stupid Story erschienen zunächst in Paper Theatre. Jetzt wird die Geschichte von Tokyopop in Einzelbänden herausgebracht. Shounen Ai ist zwar absolut nicht mein Genre, aber ich muss anerkennen, dass Anna Hollmann eine professionellen Manga geschaffen hat.

Ihr Zeichenstil ist ein ziemlich charakterloser Standard-Shojo Stil. Die Jungs sind allerdings - soweit ich das beurteilen kann - zuckersüß dargestellt, weshalb die Zielgruppe die fehlende Originalität kaum stören dürfte. Besonders in wichtigen Szenen geht Anna Hollmann liebevoll ins Detail.

Die Geschichte ist ebenfalls nicht besonders originell. Außenseiter Yanik möchte an seiner neuen Schule einen Neuanfang wagen, was dadurch erschwert wird, dass ihn Frauenschwarm Alan spontan küsst, um seinen Mädchenanhang loszuwerden. Und dann trifft Alan Yanik auch noch zufällig in Frauenkleidern an, und verliebt sich in die vermeintliche Schönheit, was nach der Enttarnung für einige sexuelle Verwirrung sorgt. Die Geschichte ist nicht realistisch und wirkt manchmal arg konstruiert. Doch das hat sie mit vielen anderen Shojo Manga gemeinsam, deshalb muss einen das nicht stören. Die üblichen peinlichen Situationen kamen mir dabei glatt weniger krampfig vor, als bei den meisten anderen Genre-Vertretern, was durchaus bemerkenswert ist.

Alles in allem dürfte Stupid Story die Zielgruppe voll ins Herz treffen. Wer mit Shonen Ai nichts anfangen kann, wird natürlich nicht viel davon haben. Ich werde die Fortsetzung trotzdem lesen, denn schließlich möchte ich ja wissen, ob Yanik Alans Gefühle erwiedert. Gewöhne ich mich nachher doch noch an das Genre?

Sonntag, 4. Mai 2008

Germangaka auf dem Comic Salon


Der Comic Salon, der alle zwei Jahre in Erlangen stattfindet, ist das größte Treffen der deutschen Comic Szene. Dieses Jahr nimmt auch zum ersten Mal Tokyopop an der Veranstaltung teil, damit sind alle großen Mangaverlage anwesend. Auch eine Menge Kleinverlage und vor allem über dreihundert Künstler werden sich in Erlangen treffen. Darunter sind auch viele deutsche Mangazeichner. Die folgenden konnte ich auf der Liste der bisher angemeldeten Künstler identifizieren:



Schwarzer Turm

Der Schwarze Turm hat natürlich die Zeichner von Ballroom Blitz dabei, soweit sie zur Messe anreisen können. Das wären Jean Beißel, Nadia Enis, Dana Le Kim, Maike Plenzke sowie Carolin und Romina Walch. Außerdem haben der Schwarze Turm und EMA die Zeichner des Subway to Sally Storybook dabei, anwesend sind Verena Borawski, Katja Klengel, Sitha Reis, Asja Wiegand, Lew Bridcoe, Markus Gonser und Herausgeberin Olivia Vieweg. Außerdem dabei ist Vicky Danko, Herausgeberin von Paper Theatre.

EMA
Neben den Subway to Sally Zeichnern (siehe oben) hat EMA noch die beiden Mädels von DuO, Zeichnerinnen von Independent, dabei.

Tokyopop
Inga Steinmetz, Zeichnerin von Freche Mädchen - Freche Manga, und Natalie Wormsbecher, bekannt durch Summer Rain und Dämonenjunge Lain, sind bei Tokyopop zu treffen.

Carlsen
René Scheibe, Zeichner von Puppenkrise, ist am Carlsen Stand.

Butter & Cream
Fahr Sindram, Zeichnerin von Losing Neverland, ist mit ihrem Verlag Butter & Cream in Erlangen.

The Wild Side
The Wild Side hat Zombiesmile, Zeichnerin von Lost and Found dabei.

Comicgate
Bei Comicgate findet man David Füleki, Zeichner von 78 Tage auf der Straße des Hasses.

Becker-Illustrators
Sascha Nils Marx, Zeichner von Naglayas Herz, ist bei Becker Illustrators.

Vindlicht Verlag
Kira Sagara (alias Anne Gorziza) wird für das Ximag die Horrorserie Abused zeichnen.

Jen Satora ist die Autorin des Buches Mit Manga zeichnen lernen und wird bei Stand 114 zu finden sein.

Ergänzung: Auch der Fireangels Verlag wird mit seinem Team vor Ort sein. Außerdem hat der Animexx einen Stand und bringt Samstag und Sonntag Marika Herzog mit.

Ergänzung 2: Auch Nicole Klementz, Harald Kuhn (beide beim ICOM ) und Jeffrey Gold (Carlsen) haben sich angemeldet.



Habt ihr Germangaka gefunden, die ich übersehen habe? Wisst ihr von anderen deutschen Mangazeichnern, die in Erlangen sind? Lasst es mich in den Kommentaren wissen! Wir sehen uns vom 22. bis 25. Mai in Erlangen.

Marika Herzog


Zur Connichi soll der erste große Band von Marika Herzogs Serie Grimoire bei Comicwerk erscheinen. Doch die Rostockerin hat schon eine Anzahl kürzerer Geschichten veröffentlicht:

Weird World

Marika Herzogs erste gedruckte Geschichte ist noch etwas wirr. Das liegt einerseits am Thema, denn Hauptcharakter Visious scheint Geister zu sehen, und man ist als Leser nicht sicher, wer denn nun Geist und wer wirklich ist. Allerdings ist auch einfach der Lesefluss noch nicht ganz rund. Die Zeichnungen sind schon sehr ordentlich, wenn auch in schlechter Qualität gedruckt, wobei die Zeichnerin ihren typischen Stil noch nicht ganz gefunden hat.

Grimoire: Prologue

Darian muss zur Strafe für seine schlechten schulischen Leistungen eine alte Ruine erforschen. Da stürzt plötzlich eine Säule ein und als Darian wieder zu sich kommt, hat er ein zweites paar Flügel und einen Begleiter in Form eines Babydrachens... Der Prolog ist eine schöne Einführung in die Fantasy-Welt von Grimoire und lässt auf eine epische Saga hoffen. Die Druckqualität ist besser, aber lässt noch etwas zu wünschen übrig, und hoffentlich liest Marikas Geschichten in Zukunft jemand vor dem Druck Korrektur. Die Zeichnungen sind jetzt stilsicher (wenn auch manche Charaktere zu ähnlich aussehen), und der Lesefluss hat sich ebenfalls verbessert.

Legacy of the Ocean

In ihrem Chibi erzählt Marika Herzog die Geschichte eines Jungen, der sich langsam in ein Unterwasserwesen verwandelt. Der Platz ist gut genutzt. Trotz der paar Seiten hat man das Gefühl, eine runde Geschichte gelesen zu haben. Die Zeichnungen verdienen Lob, besonders die Hintergründe mit Unterwasserwelt und Meeresstation sind toll in Szene gesetzt und Hintergründe sind auch in ihren anderen Geschichten Marikas Stärke.

Zur Erinnerung (Manga Mixx 5)

Diese Kurzgeschichte beschäftigt sich mal wieder mit dem Problem menschlicher Roboter, die die Menschen zu ersetzen drohen. Aber darf man sie deshalb einfach töten? Nicht besonders originell, aber flüssig erzählt und detailiert gezeichnet.

Ich freue mich auf den ersten großen Band von Grimoire, der hoffentlich der Beginn einer epischen Fantasy-Saga sein wird. Marika Herzogs Erzähl- und Zeichenstil hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt, so dass man in Zukunft mit spannende Geschichten in fantastischen Welten rechnen kann.

Marika Herzogs Blog mit Einblicken in die Arbeit an Grimoire
Comicwerk Shop mit Grimoire: Prolog und Weird World
Video Interview auf der MMC 2007
Manga Mixx 5 im Freibeutershop
Legacy of the Ocean bei Amazon