Freitag, 8. August 2008

Zukünftiges (2)

Als Ergänzung des letzten Zukünftiges-Posts, hier die aktuell geplanten Anthologien:

Blütenträume 2 und Hungry Hearts 3

Dazu folgt noch ein ausführlicherer Beitrag.

Paper Theatre 6

Ja, es soll tatsächlich noch erscheinen. Mit überarbeitetem Konzept und nach derzeitigem Stand möglicherweise noch zur Connichi.

Hentai-Mixx & Yaoi-Mixx
Die Animexx-Erotikbände sind anscheinend immernoch in Arbeit, mal schauen wann sie erscheinen.

Shounen Go! Go! 2
Mit etwas Glück kommt tatsächlich schon zur Connichi die zweite Ausgabe von Shounen Go! Go! heraus.

BUTTER & CREAM Präsentiert: Memento Mori & Cave Canem 01
Im Winter erscheint der erste BUTTER & CREAM Präsentiert-Band, den sich Fahr Sindram und Julia Schlax teilen. Den Fortschritt der beiden könnt ihr in ihrem Blog verfolgen.


Weitere zukünftige Projekte, die mir jetzt erst eingefallen sind:


Experienze


Noch 2008 soll die Piratengeschiche Seeteufel von Cleo-San erscheinen. 2009 kommen dann Beautiful Lie von YukiSan (Shojo/Tragödie), Fruity'N'Spicy von Suke*Chan (Homosexuelles Alltagsdrama?) und Last Judgement von Natalie Gertner hinzu (siehe Bild). Außerdem wird Nashi den ersten Band der Anthologiereihe StarDust mit dem Thema "Winter" herausgeben. Genauere Beschreibungen der Titel finden sich bei Experienze. Für Dezember ist außerdem die Ausgestaltung des Märchens von Verdun dem Eisprinzen geplant, das in Shounen Me-Gane vorkam.

Apokryphum

Bei Fireangels soll noch im August dieser Band von Susette Bätz erscheinen. Die Protagonisten müssen darin heilige Schriften versiegeln, die eine Gefahr für die Welt darstellen. Ausführliche Infos samt Leseprobe hier bei Fireangels.

Krähen
Marie Sann und Guido Neukamm haben auch endlich ein neues Projekt. Krähen ist auf zwei Bände angelegt, der erste soll Ende des Jahres bei Tokyopop erscheinen.


Sagt bescheid, wenn ihr mehr wisst als ich!

Manga Talente 2009 gestartet


Seit einem Monat läuft inzwischen schon die nächste Runde des Manga Talente Wettbewerbs von Carlsen und der Leipziger Buchmesse. Abgabetermin ist der 31. Oktober, also noch genügend Zeit, um sich für eine Teilnahme zu entscheiden. Thema für alle vier bekannten Kategorien ist dieses Mal "Robots and Machines". Mal sehen, wie viele Teilnehmer das davon abhalten wird, eine High School Liebesgeschichte einzureichen...

Genaue Teilnahmebedingungen bei Comics in Leipzig.

Freitag, 1. August 2008

Handykuss und Liebesrätsel


Beim Schreiben über den ersten Freche Mädchen - Freche Manga-Band habe ich ein ähnliches Problem, wie schon bei Stupid Story: Ich bin einfach nicht die Zielgruppe. Die Story dreht dich um Hanna, die zu ihrem 14. Geburtstag ihr erstes Handy bekommt. Ziemlich bald erhält sie seltsame SMS und Anrufe eines Verehrers. Den Rest des Bandes ist sie mit ihren besten Freundinnen Mila und Kati beschäftigt, den geheimen Verehrer zu finden. Ist es Markus, der fiese Macho, der Hanna aber offensichtlich mag? Der gutaussehende und hilfsbereite Junge aus dem Bus? Oder doch der mysteriöse Senpai, äh, 9. Klässler?

Der Zeichenstil ist zuckersüß und einfach, aber nicht zu einfach, sondern auf das Wesentliche reduziert. Handwerklich erzählt Inga Steinmetz sehr flüssig, die Zeichnungen treffen die Situation genau. Witzig ist der deutsche Hintergrund, mit Sek-I-Fete, romantischem Date auf dem Kirchturm und Discotürstehern, an denen man trotz unzureichenden Alters vorbei muss. Aber die Story an sich fand ich unerträglich. So gerne ich auch manchmal Shojo Manga lese, das hier ist zu kitschig und voller Klischees. Für die Zielgruppe, Mädchen von 12 bis 15, wird es aber wohl genau das richtige sein.

Bleibt zu hoffen, dass Inga Steinmetz ein ordentliches Schmerzensgeld erhalten hat (oder solche Geschichten wirklich gerne zeichnet). Wenn man den Manga mit der enthaltenen Leseprobe aus dem zur Vorlage dienenden Roman vergleicht, kann man feststellen, um was für eine präzise Umsetzung es sich handelt, und dass das Original noch viel schwerer zu ertragen ist. Zu danken ist also auch Yuki Kowalski, die als Autorin die Umsetzung des Bianka Minte-König-Romans in die Mangaform betreute. Tja, schade, dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre...

Donnerstag, 24. Juli 2008

Sammlung

Ich bin gerade dabei, meine Sammlung mit allen Details in einer Tabelle aufzulisten. Den Fortschritt könnt ihr hier beobachten. Wenn ihr einen Germanga habt, der sich noch nicht in meiner Sammlung befindet, schreibt mir bitte eine email, damit ich ihn in die Liste aufnehmen kann! Höchstwahrscheinlich bin ich auch bereit, euch ein Exemplar zu einem vernünftigen Preis abzukaufen, ihr könnt es mir aber auch gerne schenken. ;) Auch Korrekturen und Ergänzungen zu schon aufgelisteten Titeln nehme ich gerne entgegen!
Außerdem habe ich mir gerade einen neuen Schrank für meine Sammlung geleistet. Naja, eigentlich ist es ein alter Schrank aus dem Kinderzimmer meines Bruders, bei dem die Türen aus den Angeln hängen, aber immerhin... Die senkrecht stehenden Bände sind schon in die Tabelle aufgenommen, die waagerecht liegenden kommen noch...

Dienstag, 22. Juli 2008

Shôkuhn


Harald Kuhn (anscheinend gerade offline) hat für seine drei Shôkuhn-Bände dieses Jahr in Erlangen bei der ICOM-Preisverleihung eine lobende Erwähnung erhalten und war damit der einzige ausgezeichnete Germanga. Der Autor erzählt in klassischen senkrechten 4-Panel-Strips von seinen Erfahrungen als Fahrer eines japanischen Filmteams. Der deutsch/japanische Kulturenclash wurde zwar schon oft behandelt, aber selten so unterhaltsam wie hier. Harald Kuhn ist ein scharfer Beobachter und erzählt mit der nötigen Selbstironie wirklich witzige Episoden über seine Konflikte mit den Japanern, die Konflikte der Japaner untereinander und mit der deutschen Kultur, sowie über seine ganz persönlichen Konflikte.

Eigentlich müssten einem die ganzen autobiografischen Comics ja mittlerweile auf die Nerven gehen, aber dieser ist mal wieder so gut, dass man das glatt vergisst. Die ersten drei handbemalten, versiegelten Shôkuhn-Bände gibt es jetzt in einem schicken Set im Schuber, die Geschichte ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Autobiografien könnte man schließlich prinzipiell bis zum eigenen Tod fortsetzen, hoffen wir also auf noch viele weitere Bände Shôkuhn!

Kaufen kann man die sehr günstigen Bände im Freibeutershop, in Berlin in der Comicbibliothek Renate und bei Harald Kuhn selbst, wenn denn seine Seite wieder geht. Es gibt sogar englische Versionen!

Montag, 21. Juli 2008

Aus dem Urlaub zurück...


Der Monat Urlaub in Liberty City hat gut getan. Ausgedehnte Spaziergänge im Middle Park, fantastische Helikopterrundflüge zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten und das tolle Radio- und Fernsehprogramm, was gibt es nicht alles zu erleben. Betrunken den Jongleur im russischen Kabaret auslachen, die Taubenplage der Stadt lösen, schicke Sportwagen ans Limit fahren und die Penner in der Ubahn-Kreuzung treffen, all das war Teil meiner Reise. Ich war außerdem mit Freunden in verschiedenen Strip-Clubs, habe Bekanntschaften über das Internet gemacht, schicke Klamotten gekauft und ein paar ziemlich eklige Burger gegessen. Ich habe die Aussicht genossen, bin Seilbahn gefahren, habe einen Vergnügungspark, ein Gefängnis und einige Industrieparks besichtigt. Ich war im Museum, auf einer Großbaustelle, habe den berühmten Francis International Airport und die Statue of Happiness gesehen, samt ihrem pulsierenden Herz. Jetzt bin ich wieder zurück in der realen Welt und dieser Blog wird hoffentlich seinen regulären Betrieb wieder aufnehmen. Ich vermisse Liberty City schon jetzt, aber bestimmt fahre ich bald wieder hin.

Sonntag, 8. Juni 2008

Unheimlich Manhwa #1


Der erste Band von Unheimlich Manhwa, der asiatischen Version der Horror Comic Serie aus der Edition52, ist gerade noch passend zu Erlangen erschienen. Direkt von der Druckerei wurden die auf Hochglanzpapier gedruckten Heftchen angekarrt. Es hat sich gelohnt: Für 4 €uro bekommt man hier drei sehr schöne Kurzgeschichten und ein paar Artworks.

Itsy Bitsy Spider

David Fülekis Stärke ist, wie wir wissen, Humor, und so ist diese Kurzgeschichte auch primär auf die Schlusspointe fokussiert. Geschrieben wurde sie allerdings von Andreas Völlinger, der mit David Füleki auch für das dritte Comicgate Magazin schon zusammengearbeitet hat. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit, witzig und schön düster und detailliert gezeichnet.

Rückkehr der Hirnwürmer

TeER zeichnet, eindeutig Manga-beeinflusst, aber mit einem sehr eigenen Stil, eine wirre, aber unterhaltsame Geschichte über den Ausbruch menschenfressender Würmer aus einer alten Konservendose. Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch seltsam genug, um Spaß zu machen.

Man kann sich sein Leben nicht aussuchen!

Fahr Sindram beschwerte sich, dass bei ihrem Beitrag die Raster Wellen schlagen. Außerdem mochte sie die braunen Spuren, die das Papier künstlich benutzt erscheinen lassen sollen, nicht. Doch das sind beides keine gravierenden Probleme. Fahrs Geschichte ist wie immer sehr süß und mit Details überladen gezeichnet. Heath und Nonie müssen in einem monsterverseuchten Wald eine mysteriöse Box finden... Auch diese Geschichte läuft auf eine Schlusspointe zu, die man aber nicht unbedingt witzig nennen kann (im Gegensatz zum Rest der Geschichte).

Außer den Geschichten finden sich noch unheimliche Artworks von Marco Felici und David Le Cardinal im Band.

Horror funktioniert im Comic bis auf wenige Ausnahmen nur relativ schlecht, da der Leser das Tempo selbst bestimmen kann. Auch in diesem Band haben sich die Autoren mehr oder weniger um das Thema herumgemogelt, indem sie zwar Horror-Motive verwenden, am Ende aber eher Comedy-Geschichten erzählen. Doch das ist nicht schlimm und macht trotzdem eine Menge Spaß. So ist ein hochwertiges Heftchen entstanden, das man sich für 4 €uro ruhig gönnen kann. Bestellen könnt ihr es hier.

Montag, 2. Juni 2008

Zukünftiges

Ein kleiner Überblick über zukünftige Veröffentlichungen, die mir gerade einfallen:

Robert Labs
hat zu Tokyopop gewechselt. Anscheinend will er wieder Manga machen. Einen ersten Vorgeschmack gibt das Logo des MangaMagie Wettbewerbs.

Nina Werner

ist ebenfalls bei Tokyopop gelandet. In ihrem Blog kann man sich von ihren zeichnerischen Fortschritten überzeugen.

Zofia Garden

macht nach einigen Daisuki Kurzgeschichten und dem Chibi Im Namen des Sohnes jetzt einen Boys Love Manga mit dem Titel Killing Iago. Erscheinen soll der Band Ende November.

Melanie Schober

arbeitet an einer Fortsetzung zu Personal Paradise mit dem Titel Personal Paradise - Miss Misery. Der Band ist keine direkte Forsetzung, es wird aber ein Wiedersehen mit einigen der Protagonisten geben.

Judith Park
startet im Herbst ihre erste längere Serie namens KimChi in der Daisuki, der erste Band ist dann im April nächsten Jahres zu erwarten.

Chibis
Die Chibis aus der 4. Box sind inzwischen auch bekannt:

Chouchin

Nach dem Chibi Drachenschnee arbeiten Franziska Steffen und Tina Lindhorst jetzt an einem Boys Love Einzelband. Chouchin wird aus 4 Kurzgeschichten bestehen, und es gibt ein Wiedersehen mit Charakteren aus Drachenschnee.

Marika Herzog

arbeitet fleißig am ersten Band von Grimoire, der pünktlich zur Conichi fertig werden soll.

Das ist erst mal alles, was ich gefunden habe. Sagt bescheid, wenn ihr noch was wisst!

Sonntag, 1. Juni 2008

Ballroom Blitz


Zu Erlangen erschien beim Schwarzen Turm mal wieder eine Germanga-Anthologie. Nichts besonderes? Oh doch, diese hier schon!

No Love Lost
von Romina Walch

Rominas Zeichenstil ist ein ganzes Stück weg vom Standard-Manga, und das ist gut so. Die etwas krakeligen Linien fügen sich zu sehr lebendigen Figuren zusammen. Auch die Geschichte ist eigen: Zwar handelt es sich im weiteren Sinne um Boys Love, aber die Situation ist ein ganzes Stück realistischer, als alles andere, was ich aus dem Genre bisher gelesen habe. (Zugegeben: Das ist nicht viel.) Hoffentlich bekommen wir solche lebendig erzählten und gezeichneten Geschichten mal in längerer Form zu sehen!

Auf! Nach! Oulu! von Maximilian Scheer

In einem einfachen, aber effektiven (und wo es nötig ist dann doch aufwändigen) Zeichenstil erzählt Maximilian Scheer eine 08/15 Shounen-Geschichte. Die Gag-Frequenz und -Qualität ist dabei hoch genug, dass das Lesen von Anfang bis Ende Spaß macht.

One Night in Hamburg von Nadia Enis

Nadia Enis setzt den Beatles hier auf ein paar Seiten ein eher abstraktes zeichnerisches Denkmal.

Auf Achse von Maike Plenzke

Ist das noch ein Comic? Auf Achse ist eine Folge von ganzseitigen Bildern, die immerhin in einer chronologischen Reihenfolge stehen und eine Minimalhandlung haben. Leider sehen die Aquarelle wegen des relativ grob gerasterten Drucks nicht so beeindruckend aus, wie die Originale, die es in Erlangen zu sehen gab.

Static von Jean Beißel

Jean Beißel ist für das wundervolle Cover der Anthologie verantwortlich. Ihre abstrakten Seiten, die sie mit Körperteilen, Gesichtern und ... Zeug gefüllt hat, habe ich allerdings nicht verstanden.

Ceciles Blues von Dana Le Kim

Eine niedliche Geschichte in ebenso niedlichen Zeichnungen. Sowohl die Geschichte als auch die Zeichnungen erinnern mehr an aktuelle amerikanische Graphic Novels als an Manga, aber ein gewisser Mangaeinfluss lässt dich nicht leugnen.

The Yoko Tsunos von Wilma

Mawil hat sogar seinen Namen der japanischen Leserichtung angepasst. Ansonsten erzählt er in seinem bekannten Stil von einem misslungenen Konzert im legendären Schwarzen Ritter in Erlangen. Man fragt sich, welcher Werbeeffekt größer war: Der für Ballroom Blitz, weil eine Mawil-Story drin ist, oder der für Mawil, weil er eine Story genau vor seiner Zielgruppe präsentiert. Muss einer dieser berühmten Synergieeffekte sein...
Ach ja: Lest Yoko Tsuno!

Rock Illus von Carolin Walch

Carolin hat ein paar schicke Bleistiftzeichnungen beigetragen. Und natürlich das Buch herausgegeben.

Mixtape von Julian Czerwinka

Wow, was für eine Grafik! In fantastisch einfühlsamen Zeichnungen erzählt Julian Czerwinka eine zärtliche Geschichte, das hätte ich einem männlichen Zeichner gar nicht zugetraut! Mehr davon!

Carolin Walchs Ziel war es mit dieser Anthologie endlich mal gute deutsche Manga in einem Buch zu bündeln. In Ballroom Blitz wurde erfolgreich vermieden, einfache Kopien der japanischen Vorbilder abzudrucken. Dadurch sind die Geschichten zwar nicht mehr alle eindeutig Manga, die Grenze zum Comic verwischt zunehmend. Gut sind aber alle auf ihre Art, somit kann man sagen: Mission accomplished!

Kaufen könnt ihr Ballroom Blitz hier. Schnell, denn die Auflage liegt nur bei lächerlichen 300 Stück!

Donnerstag, 29. Mai 2008

Erlangen 2008

So, jetzt habe ich mich endlich von 4 Tagen Live-Berichterstattung vom fantastischen Comic Salon in Erlangen erholt. Naja, zumindest fast. Ich habe Fahr Sindram, Olivia Vieweg, Carolin und Romina Walch sowie David Füleki und noch viele andere deutsche Mangazeichner getroffen. Außerdem natürlich deutsche und internationale Comiczeichner, Verleger, Presse und was sich sonst noch so in der Szene herumtreibt. Ein paar Highlights:
  • David Füleki gewann verdient das Comic Duell, den Nachfolgewettbewerb zum Goldenen Spacken.
  • Ich durfte für Fahr Sindram ein Foto gegen Kinderpornografie mit Lucky Luke-Zeichner Achdé machen.
  • Am Abend meines Geburtstags spielten Pornophonique auf der Zwerchfell Party! Video
  • Die Ausstellung von Seiten aus Ballroom Blitz und dem Subway to Sally Storybook war beeindruckend.

Es gab einige interessante Einsichten. So habe ich aus gut unterrichteter Quelle erfahren, dass Detta Zimmermann an etwas neuem gedrucktem arbeitet. Mehr traue ich mich erst mal nicht zu verraten. Von Anne Berling war zu hören, dass ernsthaft versucht wurde, Judith Parks Veröffentlichungsgeschwindigkeit mit Hilfe von Assistenten zu erhöhen! Das ist wohl erst einmal gescheitert, aber die Idee ist nicht vom Tisch... Hoffnungsvoller stimmt da die Ankündigung, dass Daisuki-Zeichner in Zukunft mit Textern zusammenarbeiten werden. Interessant ist die unterschiedliche Haltung der Verlage zu deutschen Zeichnern: Carlsen hat mit den Chibis inzwischen ein Werkzeug entwickelt, mit dem sich testen lässt, ob sich ein Zeichner für die professionelle Zusammenarbeit (Einhaltung von Terminen!) eignet. Jo Kaps von Tokyopop fühlt sich persönlich verantwortlich für seine Künstler und fordert auch von anderen Verlagen eine starke Betreuung der teils noch sehr jungen Zeichner. Es sollte im Interesse der Verlage liegen, dass niemand für eine Mangaveröffentlichung eine solide berufliche Karriere abbricht. Während Jo Kaps abschätzt, dass deutsche Zeichner die gleichen Startchancen wie Japaner haben, hat EMA die Germanga-Aktivitäten deutlich eingeschränkt, eines der Opfer der Ausdünnung des Programms um die einzelnen Titel wieder stärker zu machen.

Eingekauft habe ich natürlich auch. Und zwar das hier:

Shokuhn 3

Immerhin hat Harald Kuhn für seine liebevoll gestaltete Serie eine lobende Erwähnung bei der ICOM Preisverleihung erhalten.

Shinkan Special Comic Campus 2007/08

Beim Comic Campus gibt es mit Tim Keil dieses Mal tatsächlich einen männlichen Sieger!

Handykuss und Liebesrätsel

Mit einer niedlichen Zeichnung von Inga Steinmetz.

Ballroom Blitz

Mehr dazu später. Natürlich auch mit Originalzeichnungen der Walch Schwestern.

Unheimlich Manhwa 1

Sehr edel gedruckt und gestaltet für so ein kleines Heft. Signiert von David Füleki. (Fahr Sindram hat dafür in mein neues Conhon gezeichnet.)

Comicgate Magazin 1, 2 & 3

In Ausgabe 3 findet sich ein Beitrag von David Füleki, und Andreas Völlinger hat mir erfolgreich auch die anderen beiden aufgeschwatzt.

Lost and Found etc.

Endlich habe ich nachgeholt, was schon lange überfällig war: Ich habe alle Germanga von The Wild Side und Fireangels gekauft. Zombiesmile, Autorin von Lost and Found hat ihren Band natürlich signiert.

Ximag 1

Ximag ist ein neues Fantasy-Magazin, das aus Comics und Geschichten besteht. Naheliegend, dass sich darin auch Germanga finden.

Natürlich habe ich auch abseits des Themas dieses Blogs tonnenweise Comics eingekauft. Schließlich gab es einige fantastische in englisch erschienene Manga. Pjönjang von Guy Delisle brauchte ich auch noch. Wenn ich ihn auf der Messe herumlaufen sah, habe ich mich immer unwillkürlich gefragt, ob demnächst Erlangen folgt. Dass Isabel Kreitz, Reinhard Kleist, Line Hoven und Tobi Dahmen ausgezeichnet wurden, war Grund genug, ihre Werke endlich mal nachzuholen. Insgesamt habe ich für ungefähr 40 Comics über 200 €uro ausgegeben...

Sonntag, 18. Mai 2008

Manga Talente 2008


Beim Manga Talente Wettbewerb 2008 war das vorgegebene Thema Fantasy, wobei sich die Autoren erstaunlich oft vor einem klassischen Fantasy Setting gedrückt haben. Hier ein Überblick über die Gewinnerbeiträge der beiden Story-Kategorien:


Geschichte zum Thema Fantasy, 8 Seiten, bis 14 Jahre

Platz 5: Amulett von Thi Trieu Minh Ho

Der Zeichenstil sieht aus wie Arina Tanemura. Die acht Seiten waren offensichtlich knapp für die Geschichte eines Mädchens, das seine Sandkastenliebe nur durch Zufall und mit Hilfe eines Amuletts wiedertrifft, denn das Paneling ist ziemlich gedrängt. Nicht besonders originell, dafür professionell bis auf das unsaubere Lettering.

Platz 4: Rising Tears von Fenja Ickert

In diese träumerisch erzählten Geschichte entdeckt die Protagonistin den Wert ihres Lebens in einer Fantasiewelt. Ebenso träumerisch sind auch die fantastischen Zeichnungen.

Platz 3: Beast von Karin Morassi

Kite haut aus dem Waisenhaus ab, in dem er mit seinem Bruder lebt und verläuft sich im Wald, wo er auf ein Drachenbaby trifft. Beast ist im Grunde nur eine Art Einleitung, es gibt keinen echten Schluss. Gezeichnet ist die Geschichte mit viel freien Flächen, aber auch einigen netten Hintergründen.

Platz 2: Green Leaf von Julia Krebs

Der Fantasy Zeichenstil von Julia Krebs ist einfach fantastisch. Mit Schraffuren statt Rastern und vielen Details setzt sie ihre Figuren in Szene. Die sprunghafte Geschichte kann da nicht mithalten, selbst wenn man berücksichtigt, dass beim Abdruck offensichtlich zwei Seiten vertauscht wurden.

Platz 1: Laternen von Jana Henck

Das Mädchen Seyra trifft einen Laternenwächter, ein kleines Wesen, das alte Laternen anzündet, wenn ein Mensch vorbeikommt. Eine einfache Geschichte, ebensoeinfach gezeichnet, aber flüssig gepanelt.


Geschichte zum Thema Fantasy, 16 Seiten, ab 15 Jahre


Platz 5: Reality is just another illusion von Hanna Wenzel

Der filigrane Zeichenstil wirkt manchmal etwas kantig, aber die Charaktere sind wunderschön, und die Emotionen differenziert. Die poetische Geschichte handelt von einem Mädchen, das aus einem Spiegel kommt, um einem Jungen dazu zu bringen, das Leben mögen zu lernen.

Platz 4: Home von Desirée Kunstmann und Kerstin Jena

Der Protagonist, ein Elf, hat ein Problem: Eine Menschenfrau hat ihn berührt, und deshalb darf er nicht mehr in sein Dorf zurück. Er zieht kurzerhand bei der Frau ein, die ihn angefasst hat. Eine nette und witzige Geschichte, einfach aber niedlich gezeichnet.

Platz 3: One little wish von Sandra Schättler

In diesem Shonen Manga befreit Chris einen Geist aus seiner Wunderlampe, was drei eher exotische Wünsche zur Folge hat... Die Geschichte ist witzig erzählt und schick gezeichnet, Hintergründe und Details stimmen einfach, wobei Paneling und Proportionen noch etwas Verbesserungspotenzial beinhalten.

Platz 2: Das Auge der Macht von Michaela Quedzuweit

Michaela Quedzuweit hat schon beim Wettbewerb 2007 die Coverillustration beigesteuert und außerdem Geschichten im Manga Mixx #2 und aktuell in der ersten Ausgabe von GreenT veröffentlicht. Entsprechend professionell ist ihre Geschichte gezeichnet und erzählt. Die Geschichte des jungen Shirato, der in einer bedrohlichen Begegnung mit einem Dämon plötzlich versteckte Fähigkeiten in sich entdeckt, ist zwar nicht originell, aber gut ausgeführt, und die detaillierten Figuren lenken meist erfolgreich vom häufigen Fehlen der Hintergründe ab. Michaela Quedzuweit hat außerdem den Daisuki Sonderpreis, die Veröffentlichung einer Geschichte in der Daisuki, gewonnen.

Platz 1: Believe! A Fantasy Story von Freya Hutter

Freya Hutter zeichnet ohne Raster, dafür mit einem ausgereiften und eigenen Stil. Nicht nur die Zeichnungen stimmen, auch die Geschichte, die von zwei Geschwistern handelt, die ihre kranke Mutter mit einem Elixier retten wollen, aber von der Kirche, die das Elixier besitzt, daran gehindert werden, nutzt die 16 Seiten gut für eine wenig originelle aber unterhaltsame Geschichte.


Ich habe zum ersten Mal den Eindruck, dass die Qualität der Beiträge im Vergleich zu den Vorjahren etwas gesunken ist. Die Veröffentlichung ist dieses mal etwas unglücklich. Die Beiträge gibt es das erste Mal als Daisuki Special. Das ist insofern erfreulich, dass das Format dadurch etwas größer ist, und da jeder Daisuki-Abonnent eine Ausgabe erhalten hat, ist wohl auch die Reichweite größer als bisher. Leider gibt es den Band allerdings nicht mehr über den regulären Comichandel, sondern eben nur im Daisuki Abo oder direkt auf der Leipziger Buchmesse nach der Preisverleihung. Außerdem sind keine Farbseiten mehr enthalten, was besonders für die Gewinner in den Einzelbild-Kategorien sehr schade ist.