Dienstag, 22. Juli 2008

Shôkuhn


Harald Kuhn (anscheinend gerade offline) hat für seine drei Shôkuhn-Bände dieses Jahr in Erlangen bei der ICOM-Preisverleihung eine lobende Erwähnung erhalten und war damit der einzige ausgezeichnete Germanga. Der Autor erzählt in klassischen senkrechten 4-Panel-Strips von seinen Erfahrungen als Fahrer eines japanischen Filmteams. Der deutsch/japanische Kulturenclash wurde zwar schon oft behandelt, aber selten so unterhaltsam wie hier. Harald Kuhn ist ein scharfer Beobachter und erzählt mit der nötigen Selbstironie wirklich witzige Episoden über seine Konflikte mit den Japanern, die Konflikte der Japaner untereinander und mit der deutschen Kultur, sowie über seine ganz persönlichen Konflikte.

Eigentlich müssten einem die ganzen autobiografischen Comics ja mittlerweile auf die Nerven gehen, aber dieser ist mal wieder so gut, dass man das glatt vergisst. Die ersten drei handbemalten, versiegelten Shôkuhn-Bände gibt es jetzt in einem schicken Set im Schuber, die Geschichte ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Autobiografien könnte man schließlich prinzipiell bis zum eigenen Tod fortsetzen, hoffen wir also auf noch viele weitere Bände Shôkuhn!

Kaufen kann man die sehr günstigen Bände im Freibeutershop, in Berlin in der Comicbibliothek Renate und bei Harald Kuhn selbst, wenn denn seine Seite wieder geht. Es gibt sogar englische Versionen!

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