Donnerstag, 1. Mai 2008

Melanie Schober


Melanie Schober hat mit Personal Paradise bei Calsen gerade ihren ersten Einzelband veröffentlicht. Hier ein Überblick über ihre bisherigen Veröffentlichungen:

Borderliner 2-0-0-1 (Manga Spot 2006)

Diese Kurzgeschichte handelt von einem Schüler, der seinen Lehrer umbringen möchte, aber vom Geist von dessen Frau davon abgehalten wird. Eine nette, wenn auch nicht besonders originelle Kurzgeschichte, die durch den Platz von 16 Seiten begrenzt wird. Die Zeichnungen zeigen schon guten Instinkt für Paneling und Emotionen, haben aber noch einige Schwächen, was Proportionen und Hintergründe angeht.

Grimmig (Es war keinmal)

Für die Märchenanthologie des Schwarzen Turm ist eine Horrorgeschichte entstanden, die Hänsel und Gretel in der Jetztzeit zeigt. Grete liegt in einer psychiatrischen Anstalt und hat Visionen von der Hexe, die auf Rache aus ist. Hans will ihr nicht glauben... Der Lesefluss der Geschichte hakt an manchen Stellen ein wenig, aber die Hexe ist richtig schön ekelhaft fies geworden.

How to create the perfect Magical Girl / Shonen Manga (Kappa Maki 1 & 2)

Zu Kappa Maki steuerte Melanie Schober einen der witzigsten Beiträge bei. Auf fünf viel zu kurzen Seiten erläutert sie, wie man am besten alle Klischees des Magical Girl Genres bedient. Mit Daniela Winkler und Stella Brandner entstand eine Fortsetzung zum Thema Shonen Manga für Kappa Maki 2.

Raccoon

In ihrem Chibi erzählt Melanie Schober eine Episode aus dem Leben des kleinen Taku, der seine Eltern verloren hat, und von zwei umherziehenden Samurai aufgezogen wird. Taku möchte, wenn er groß ist, viele schlechte Menschen umbringen. In Raccoon lernt er durch die Begegnung mit einem Bösewicht, dass am Kämpfen nichts tolles ist, und beweist, dass er ein reines Herz hat. Trotz des begrenzten Platzes wird eine witzige und runde Geschichte mit Moral und Abschluss erzählt.

Personal Paradise

In einer dystopischen Zukunft regieren Jugendbanden, die von den Reichen und Mächtigen gelenkt werden, die Städte. So weit das etwas seltsame Setting von Personal Paradise. Die darin stattfindende Freundschafts- und Liebesgeschichte hebt sich allerdings durch die passend abgestimmte Mischung aus Humor, Konflikten und sogar Fanservice vom Durchschnitt ab. Die Charaktere sind lebendig und die Zeichnungen haben sich seit den vorangegangenen Werken noch mal verbessert. Lesefluss und Hintergründe stimmen jetzt, und die Welt von Julian und Anna ist herrlich detailverliebt dargestellt.

Und dann gab es da anscheinend noch einen Minidoujinshi namens Mörderherz, der mir leider fehlt.

Ich bin gespannt, womit uns Melanie Schober als nächstes überraschen wird, denn ihre bisherigen Werke machen Lust auf mehr. Die Chancen für viele Bände mehr stehen gut, denn die 23 jährige Österreicherin möchte unbedingt das Mangazeichnen weiter als Beruf ausüben.

Interview auf Mangaka.de
Profil mit Kurzmanga auf Spiegel Online
Raccoon bei Amazon
Personal Paradise bei Amazon
Melanie Schober im Freibeutershop

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